Das Alter macht vor keinem Halt – nicht einmal vor dem besten Freund des Menschen. Und wie bei uns Zweibeinern auch, verändern sich mit steigendem Alter die Anforderungen an die Nahrung – und damit das Barfen – ein wenig. Diese Veränderung passiert allerdings nicht über Nacht, sondern ist eher ein schleichender Prozess, der bei jedem Hund zu einem anderen Zeitpunkt einsetzt und anders verläuft.

Früher oder später wird jedoch die Aktivität abnehmen, sodass der Hund weniger Energie benötigt. Möglicherweise stellen sich Zahnprobleme ein, die das Kauen erschweren. Das Immunsystem ist vielleicht ein wenig schwächer als früher und könnte einen kleinen Schub vertragen. Wer seinen Hund kennt, wird derartige Veränderungen bemerken und kann rechtzeitig durch eine Anpassung der Barfration reagieren.


Senkung der Energiemenge

Zuerst wird die Ration neu berechnet und an den geringeren Energiebedarf angepasst. Die Kalorienzahl können Sie ganz einfach drücken, indem Sie die Menge an Beilagen erhöhen. Anstatt 70 Prozent tierische Bestandteile und 30 Prozent Beilage füttern Sie einfach 50 bis 60 Prozent tierischen Anteil. Im Gegenzug erhöhen Sie Obst und Gemüse auf 40 bis 50 Prozent. Wenn Sie Ihrem Hund Getreide füttern, sollten Sie auf die Wahl der Sorte achten. Hafer beispielsweise ist sehr energiereich. Ansonsten bleibt die übliche Aufteilung nach Muskelfleisch, Knochen und Innereien bestehen.

Die Mahlzeitengestaltung

Der lang­sa­me­ren Senior-Ver­dau­ung wegen sollte auf mehrere, klei­nere Mahl­zei­ten täglich umge­stie­gen werden. Knochen können unter Umstän­den nicht mehr so gut verdaut oder – bei schlech­ten Zähnen – zernagt werden. Der Kal­zi­um­be­darf lässt sich aber auch über wei­chere Knorpel sowie Kalbs­- und Geflü­gel­kno­chen decken. Eine weitere Möglichkeit sind Kalziumpulver aus dem Fachhandel. Sind die Probleme beim Kauen schwererer Natur, sollten Sie auch das Fleisch möglichst fein gewolft füttern.

Abhän­gig davon, wie gut die Ver­dau­ung des Hundes noch funk­tio­niert, sollte auf blä­hende Gemü­se­sor­ten wie Kohl verzichtet werden. Zitrus­früchte und anderes Obst mit hohem Säu­re­ge­halt sollten Sie unter Umstän­den auch nur noch selten und in klei­ne­ren Mengen füttern. Auch Milch­pro­dukte werden im Alter nicht mehr unbe­dingt so gut ver­tra­gen, da die Kon­zen­tra­tion des ent­spre­chen­den Ver­dau­ungs­en­zyms Laktase mit den Jahren sinkt, auch wenn der Hund sein Leben lang Milchprodukte gefressen und vertragen hat.

Kuren gegen Alterswehwehchen

Das Immun­sys­tem wird mit steigendem Alter naturgemäß etwas schwächer und der Hund damit anfälliger für Infektionskrankheiten. Dem können Sie mit einer kleinen Kur hier und da ent­ge­gen­­wirken. Beson­ders Vitamin C wirkt in Sachen Immun­stär­kung wahre Wunder. Größere Mengen sind beispielsweise in Hage­but­ten­scha­len­pul­ver zu finden, welches sich recht einfach dosie­ren lässt. Emp­feh­lens­wert ist eine drei bis vier Wochen andau­ernde Kur vor der typi­schen Erkäl­tungs­zeit. Auf den Früh­ling hin kann das Immun­sys­tem mit einer ebenfalls zwei bis vier Wochen dauernden Kur mit Blü­ten­pol­len oder Pro­po­lis vor­be­rei­tet werden. Und auch die Aloe Vera zählt die Immun­stär­kung zu einer ihrer vielen positiven Eigenschaften. Als Saft kann sie kur­weise oder dau­er­haft ver­füt­tert werden und wirkt zusätz­lich för­dernd auf die Ver­dau­ung.

Hat der Hund mit dem Alter etwas stumpfes Fell oder schuppige Haut bekommen, können Sie dem mit einer Bier­he­fe­kur gut ent­ge­gen­ge­wirken. Das ent­hal­tene Biotin soll sogar vor­teil­haft auf die Krallen wirken, die bei manchem Senior etwas brüchig werden. Der Aloe Vera wird auch in diesen Bereichen eine fördernde, posi­tive Wirkung nach­ge­sagt.

Bei Gelenkproblemen ist Grünlippmuschel das Mittel der Wahl, je nach Symptomatik in Kombination mit der entzündungshemmenden Teufelskralle. Bei Beschwerden wird der Tierarzt ein entsprechendes Präparat empfehlen.

Kno­tent­ang (Asco­phyllum nodosum) zeigt in manchen Fällen eine positive Wirkung gegen Zahnstein. Eine kleine Menge in Pulverform täglich zum Futter genügen. Der­selbe Effekt wird Äpfeln auf­grund ihrer Säure sowie Kie­sel­gur nach­ge­sagt.

Es können aber auch erns­tere, teils chro­ni­sche Erkran­kun­gen im Alter auf­tau­chen, die einer grö­ße­ren Fut­ter­um­stel­lung und The­ra­pie bedür­fen. In diesem Fall sind weitere Schritte, eine mög­li­che Fut­ter­um­stel­lung sowie The­ra­pie­an­sätze mit einem Tier­arzt abzu­spre­chen.