Die meisten Lebensmittel, die wir Menschen bedenkenlos essen können, dürfen auch unsere Hunde fressen. Eine ausführliche Liste hierzu finden Sie in unserem Artikel Was darf mein Hund fressen?

Selten sind hingegen die Lebensmittel, die für einen Hund tödlich sein können, beson­ders wenn es um grö­ße­re Hunde geht. Denn die tödliche Dosis hängt vom Körpergewicht des Hundes ab. Die meisten Lebens­mit­tel, die nicht für Hunde geeig­net sind, führen eher zu Unver­träg­lich­kei­ten wie Durch­fall, Erbre­chen, Blä­hun­gen oder ähn­li­chem. Die nachfolgende Liste gibt eine Übersicht über jene Lebensmittel, auf die man in der Hundeernährung lieber verzichten oder die man speziell zubereiten sollte.


Wer glaubt, sein Hund könnte eine Ver­gif­tung erlit­ten haben, sollte grund­sätz­lich einen Tier­arzt zu Rate ziehen.

Alkohol

Alkohol führt bei Hunden zu Koor­di­na­ti­ons­pro­ble­men und Erbre­chen. Wie alle anderen Rausch­mit­tel ist er nicht in kleins­ter Menge für Hunde geeig­net. Hat Ihr Hund Alkohol getrunken, sollten Sie unverzüglich einen Tierarzt verständigen. Eine Ausnahme machen manche Hundehalter, wenn der Hund Silvesterpanik hat. Sie geben ihrem Hund dann Kleinstmengen Alkohol, da er enthemmend wirkt. Zum einen sollten sich Hundehalter in dem Fall aber verdammt sicher sein, welche Dosis die richtige ist. Zum anderen sollten sie die Verhaltensveränderung bedenken. Nicht bei jedem Hund ist „Enthemmung“ der beste Weg gegen Angst. Hinzu kommt, dass dem Hund schlecht oder schwindlig werden und er sich übergeben könnte.

Aubergine

Auberginen ent­hal­ten in rohem Zustand Solanin. Dieser Stoff kann zu Erbre­chen, Durch­fall, Schäden an den Schleim­häu­ten und Krämp­fen führen. Beim Kochen geht das Solanin allerdings verloren. Dennoch schei­nen Auber­gi­nen auch gekocht nicht immer gut ver­träg­lich zu sein.

Avocado

Die Crux bei Avocado ist, dass es giftige und nicht giftige Früchte gibt. Allerdings unterscheiden sich beide optisch nicht, sodass sie nicht zu identifizieren sein. Deswegen sollten Avocados grundsätzlich in der Hundeernährung gemieden werden. Die giftigen Exemplare enthalten Persin. Es ist unklar, inwie­fern dieser Stoff bei Hunden (sowie Katzen, Vögeln, Nage­tie­ren und großen Säugern wie Pferden oder Schwei­nen) zu Schä­di­gun­gen führt. Manche gehen davon aus, dass Persin den Herz­mus­kel schä­digt, andere (bspw. Justine Lee der ame­ri­ka­ni­schen Pet Poison Hotline) glauben, dass nur recht große Mengen über­haupt etwas beim Hund bewir­ken und dann auch nur zu Durch­fall, nicht zu Schäden am Herz­mus­kel führen. Zudem ent­hal­ten vor allem Borke, Blätter und Kern der Avokado das Persin, das Frucht­fleisch weist nur geringe Mengen davon auf.

Rohe Hülsenfrüchte wie Bohnen und Erbsen

Rohe Hülsenfrüchte ent­hal­ten Phasin. Beim Verzehr kann es zu Erbre­chen, Übel­keit und Durch­fall kommen. In schwe­ren Fällen ist eine töd­li­che Ver­gif­tung möglich. Durch Kochen/Erhitzen wird das Phasin jedoch wir­kungs­los. Dennoch sollten Sie Hül­sen­früchte nur sparsam füttern, da sie zu Blä­hun­gen führen können.

Kakao, Kakaobohnen, Schokolade

Die Kakao­bohne enthält Theo­bro­min. Je nach Emp­find­lich­keit des Hundes können bereits 90 bis 250 mg pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht tödlich wirken. Die mitt­lere letale Dosis liegt bei etwa 300 mg pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht. Dies gilt, wenn der Hund die gesamte Menge auf einmal zu sich nimmt. Der Theo­bro­m­in­ge­halt in Kakao­pul­ver oder Scho­ko­la­den­pro­duk­ten schwankt stark. Am höchs­ten ist der Gehalt in Kakao­pul­ver und Bit­ter­scho­ko­lade, am gerings­ten ver­mut­lich in weißer Scho­ko­lade. Die genauen Werte können der Ver­pa­ckung ent­nom­men werden.

Nachtschattengewächse (Tomate, Paprika, Kartoffel)

Nachtschattengewächse ent­hal­ten Solanin. Dieser Stoff kann zu Erbre­chen, Durch­fall, Schäden an den Schleim­häu­ten und Krämp­fen führen. Im Fall von Kartoffeln genügt es, sie zu kochen. Dadurch verlieren sie das Solanin und werden ungiftig. Es ist also wie beim Menschen auch: Gekocht sind Kartoffeln für den Hund genießbar, roh nicht. Bei Paprika, Tomate und Co. sind die meisten Hundehalter vorsichtiger und verzichten auch auf die gekochte Variante.

Knoblauch

Knoblauch hat tatsächlich einen schlechteren Ruf, als er verdient. Er wird oftmals als hoch giftig bezeich­net, wirkt aber erst in grö­ße­ren Mengen schäd­lich (auf­grund seines Gehal­tes an N-Pro­pyl­di­sul­fid und Alliin (Allyl­pro­pyl­su­fid) – beide Stoffe wirken in grö­ße­rer Menge zellt­ö­tend). Klei­ne­ren Mengen wird eine posi­tive Wirkung auf den Kreis­lauf zuge­schrie­ben, ebenso eine Wirk­sam­keit gegen Schäd­linge wie Zecken, Würmer und Flöhe. Eine Menge von min­des­tens 5 Gramm pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht ist not­wen­dig, um rever­si­ble Ver­än­de­run­gen im Blut her­vor­zu­ru­fen. Aller­dings kommt es selbst dann nicht zur hämo­ly­ti­schen Anämie oder anderen Erkran­kun­gen, nur zu einer hämo­ly­ti­schen Ver­än­de­rung. Vereinfacht gesagt bedeutet das, dass Knoblauch ab dieser Dosis Veränderungen im Blutbild bewirkt. Diese sind allerdings nicht krankhaft und können rückgängig gemacht werden. Bei Knob­lauch­ex­trak­ten kann es ab einer Menge von 1,25 ml pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht zu Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen kommen, ver­ab­reicht über einen Zeit­raum von sieben Tagen. Diese Erkenntnisse stammen aus der Studie „Hema­to­lo­gic changes asso­cia­ted with the appearance of eccen­tro­cy­tes after intra­gas­tric admi­nis­tra­tion of garlic extract to dogs“ von Keun-Woo Lee aus dem Jahr 2000.

Diese Mengen sind recht gering, wenn man bedenkt, dass eine Knob­lauch­zehe im Durch­schnitt gerade einmal zwei bis drei Gramm wiegt. Die emp­foh­lene Tages­ma­xi­mal­do­sis liegt dennoch bei 4 g pro Tier (also etwas mehr als einer Zehe). Etwa zwei bis drei Zehen pro Woche (ent­spre­chend ver­teilt) werden für gebarfte Hunde mit 30 Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht emp­foh­len, sollte der Hun­de­hal­ter über­haupt Knob­lauch füttern wollen. Diese Dosis sollte zur Sicher­heit auch nicht über­schrit­ten werden.

Obstkerne

Obstkerne ent­hal­ten Blau­säure (Cyan­was­ser­stoff, HCN). Verschluckt ein Hund einen Kern am Stück, scheidet er ihn meist auch am Stück wieder aus. Daher passiert in diesen Fällen in der Regel nichts. Nur wenn der Hund den Kern zerbeißt läuft er Gefahr, die Blausäure aufzunehmen. Blau­säure wirkt ätzend und reizt dadurch die Schleim­häute. Eine Vergiftung mit Blausäure kann tödlich enden. Der Stoff blockiert die Zell­at­mung. Dadurch kommt es zur Schä­di­gung der Ner­ven­zel­len des Atem­zen­trums. Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen können wenige Sekun­den nach Auf­nahme der Blau­säure auf­tre­ten. Ab einer Dosis von 1 bis 10 mg pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht kann Blau­säure bei oraler Auf­nahme tödlich wirken.

Rosinen und Trauben

Warum und in welcher Menge Rosinen und Trauben giftig sind, konnte bisher nicht fest­ge­stellt werden. Es wurde ledig­lich beob­ach­tet, dass es bei einigen Hunden nach Auf­nahme grö­ße­rer Mengen zu Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen kam. Allerdings ist das nicht bei allen Hunden der Fall. Dennoch wird all­ge­mein zur Vor­sicht geraten, das heißt dazu, auf Trauben und Rosinen in der Hun­de­füt­te­rung gänz­lich zu ver­zich­ten.

Rohes Schweinefleisch

Rohes Schweinefleisch kann den Aujeszky-Virus tragen, welcher eine Tier­seu­che namens Pseu­do­t­oll­wut auslöst. Deswegen sollte es nicht an den Hund verfüttert werden. Ist das Fleisch allerdings gekocht, besteht keine Gefahr. Ein Einfrieren über längeren Zeitraum sollte denselben Effekt haben, allerdings ist nicht klar, wie lange dieser Zeitraum sein sollte.

Xylit/Birkenzucker

Xylit ist ein beliebtes Ersatzmittel für Zucker, das gerne in Kau­gum­mis, Zahn­pasta und kalo­ri­en­re­du­zier­ten Süßig­kei­ten als Zucker­er­satz­stoff ver­wen­det wird. Für Hunde kann aller­dings eine Dosis ab 1 Gramm pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht lebens­ge­fähr­lich sein.

Zwiebeln/Zwiebelgewächse wie Lauch (Porree)

Zwiebelgewächse ent­hal­ten die Schwe­fel­ver­bin­dung N-Pro­pyl­di­sul­fid. In gif­ti­ger Dosis führt sie zur Zer­stö­rung der roten Blut­kör­per­chen. Ein wei­te­rer pro­ble­ma­ti­scher Inhalts­stoff ist Alliin (Allyl­pro­pyl­su­fid). Dieser kann che­misch zu dem zellt­ö­ten­den Allicin umge­wan­delt werden. Aller­dings führt erst eine Menge von über 50 Gramm Zwiebel pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht zu einer Hämo­lyse. Bei einem 20kg schwe­ren Hund ent­spricht das 1 kg Zwie­beln. Erst bei dieser Menge – gefüt­tert über zwei Tage – kam es zur Anämie, aller­dings zur rever­si­blen, das heißt einer heilbaren. Diese Ergebnisse ermittelte R. B. Cope in der Studie „Allium species poi­so­n­ing in dogs and cats“ aus dem Jahr 2005. Ver­än­de­run­gen im Blut traten bereits ab einer Menge von 15 bis 30 g pro Kilo­gramm Kör­per­ge­wicht auf.