Bei Arthrose handelt es sich um eine degenerative Krankheit. Das heißt eine Erkrankung, die mit körperlichem Abbau verbunden ist. Sie ist also eine typische Alters- und Verschleißerscheinung. Die Gelenkknorpel, die als eine Art Schwamm fungieren, bilden sich zurück. In einem gesunden Gelenk werden sie bei Belastung zusammengepresst und bei Nichtbelastung wieder gedehnt, wobei sie Gelenkflüssigkeit aufnehmen. Bei Arthrose bildet sich dieser Gelenkknorpel zurück und saugt sich nicht mehr richtig voll. Die Gelenke werden dadurch weniger belastbar. Der Druck auf den Gelenkknorpel verursacht bei größerer Belastung Schmerzen. Im weiteren Verlauf kann es zu Knochenzubildungen und einer Verkleinerung der Gelenkkapsel kommen. Das Gelenk versteift schließlich und ist weniger beweglich. Jedes Gelenk kann von einer Arthrose betroffen sein.
Eine Arthrose entsteht meist in höherem Alter. Doch auch Unfälle, Fehl- oder Überbelastung können sie hervorrufen. Arthrose kann außerdem Begleiterscheinung oder Folgeerkrankung anderer Gelenkerkrankungen wie der Hüftgelenkdysplasie, der Ellbogengelenkdysplasie oder der Arthritis (Gelenkentzündung) sein. Übergewicht begünstigt den Verschleiß.
Symptome und Diagnose
Arthrose entwickelt sich schleichend und macht sich zunächst nur durch leichte Lahmheit bemerkbar. Beim Fortschreiten der Erkrankung kommen Belastungsschmerzen im Bereich des betroffenen Gelenks hinzu. Bei niedrigen Temperaturen oder nach längeren Ruhephasen können sich die Symptome verschlimmern. Ein zusätzliches Auftreten einer Arthritis (Gelenkentzündung) ist möglich. Anzeichen hierfür sind, dass die betroffenen Gelenke warm und geschwollen sind.
Diagnostiziert wird die Erkrankung mittels Allgemeinuntersuchung und Röntgenbild. Der Tierarzt macht Aufnahmen der Gelenke, an denen die Lahmheit auftritt. Anschließend vergleicht er diese mit Aufnahmen gesunder Gelenke. Anzeichen für Arthrose, die auf einem solchen Bild erkennbar sind, sind Knochenzubildungen und eine Verkleinerung des Gelenkspaltes. Auch Fehlstellungen des Gelenks können auftreten. Eine Untersuchung mittels Ultraschall, CT oder MRT ist ebenfalls möglich. Aufgrund des höheren Aufwands sind besonders die beiden letztgenannten allerdings unüblich. Hält der Hund still, können die Röntgenaufnahmen unter Umständen ohne Narkose erfolgen, was bei einem CT nicht möglich ist.
Behandlungsmöglichkeiten
Arthrose ist nicht heilbar. Bereits bestehender Verschleiß ist nicht wieder rückgängig zu machen. Aber man kann dem Fortschreiten entgegenwirken. Symptome wie Schmerz und Entzündungen können gelindert werden.
Arthrosemedikamente enthalten häufig Grünlippmuschel und Teufelskralle. Die Grünlippmuschel enthält Glukosaminoglykane in hoher Konzentration. Sie bilden die Grundsubstanz von Gelenkknorpel und Gelenkflüssigkeit. Die Fütterung der Glukosaminoglykane soll die Abnutzung des Knorpels verlangsamen. Teufelskralle soll vor allem entzündungslindernd und schmerzlindernd wirken. Bei starken Schmerzen können in Absprache mit den Tierarzt zusätzliche Schmerzmittel verabreicht werden.
Außerdem empfiehlt sich der Besuch bei einem Physiotherapeuten. Er kann mit dem Hund Übungen zur Steigerung der Beweglichkeit machen. Außerdem kann er Tipps zum Muskelaufbau geben. Denn eine gesunde Muskulatur schützt das Gelenk für übermäßiger mechanischer Belastung und vor Fehlbelastung. So können Sie der Arthrose zusätzlich entgegenwirken.
Was kann ich als Hundehalter tun, wenn mein Hund Arthrose hat?
Am wichtigsten ist es, dass Sie die Gelenke des Hundes schonen. Vermeiden Sie übermäßige Belastung, wie sie beispielsweise bei Sprüngen oder schnellen Start- und Stoppbewegungen entsteht. Für das Einsteigen ins Auto bietet sich gegebenenfalls eine Ein- und Ausstieghilfe in Form einer Hunderampe an. Auch Treppen sollte der Hund nicht öfter als nötig laufen. Das heißt jedoch nicht, dass sich der Hund nicht mehr bewegen soll. Moderate Bewegung ist wichtig, damit der Hund keine Muskulatur abbaut. Moderat bedeutet, in gleichmäßigem Tempo, am besten in leichtem Trab. Achten Sie bei Spaziergängen darauf, dass sich der Hund zwischen dem Anlaufschmerz und dem Belastungsschmerz bewegt. Heißt: Der Hund sollte lang genug laufen, dass der steife Schmerz nach dem Aufstehen abfällt. Aber nicht so lange, dass die Bewegung selbst wieder Schmerzen hervorruft.