Zecken können nicht nur die in Deutschland bekannte Borreliose übertragen, sondern auch die Babesiose. Dabei handelt es sich um eine typische Mittelmeerkrankheit. Ursprünglich waren nur Hunde aus südlichen Ländern davon betroffen. Inzwischen tritt die Erkrankung auch in Mitteleuropa auf. Die Babesiose wird auch Hunde-Malaria oder Piroplasmose genannt.
Ausgelöst wird die Babesiose durch die sogenannten Babesien. Babesien sind Blutparasiten. Das heißt, sie greifen die roten Blutkörperchen an, welche infolge dessen absterben. Es gibt viele Unterarten von Babesien, die von unterschiedlichen Zecken übertragen werden können. Sie führen zu unterschiedlich starken Krankheitsverläufen. In Deutschland sind die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke als Überträger anzutreffen.
Wie äußert sich eine Babesiose?
Bei einer Infektion müssen nicht zwangsläufig Symptome auftreten. Wenn sich Symptome zeigen, dann etwa 7 bis 21 Tage nach der Infektion. Zunächst treten Fieber, Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme auf. Schließlich kommt es zur Anämie (Blutarmut) und Ikterus (Gelbsucht). Häufig werden die Schleimhäute aufgrund der fehlenden roten Blutkörperchen und der allgemeinen Schwäche blass, teilweise auch gelblich verfärbt. Des Weiteren können dunkle Urinausscheidungen, Blutungen in der Haut und den Schleimhäuten sowie Wassereinlagerungen (Ödeme) auftreten. Vergrößerungen an Leber und Milz, Entzündungen an Regenbogen- und Hornhaut sowie Netzhautablösungen sind möglich. Die Erkrankung tritt akut, das heißt plötzlich, auf. Da die Babesien aber nur schwer zu bekämpfen sind, kann die Babesiose chronisch verlaufen.
Wie wird eine Babesiose behandelt?
Die Behandlung erfolgt mit Medikamenten gegen einen Befall mit einzelligen Parasiten, sogenannten Antiprotozoika. Besonders verbreitet sind die Wirkstoffe Imidocarbdiproprionat und Phenamidin. Meist reichen ein bis zwei Behandlungen mit je einer Dosis aus, um die Babesien abzutöten. Zusätzlich wird symptomatisch gegen die Blutarmut und den Flüssigkeitsmangel mittels Bluttransfusionen und Flüssigkeitsinfusionen behandelt.