Zum Glück haben nur wenige Hunde Appetit auf Zierpflanzen. Denn die sind alle durchweg nicht für den Verzehr geeignet. Ob giftig oder nicht – Zierpflanzen liegen ganz schön schwer im Magen, wenn der Hund sie frisst. Meistens fressen Hunde nur dann Zierpflanzen, wenn sie diese zerstören wollen. Sei es, weil sie nicht gelernt haben, alleine zu bleiben, oder weil sie anderweitig Frust haben. Manche Hunde haben es auch auf die Erde abgesehen. Das deutet auf einen Mangel in der Ernährung hin. Und natürlich gibt es die orale Phase bei Welpen. In dieser Zeit meinen die Kleinen, einfach alles ins Maul nehmen zu müssen.
Ein paar Pflanzen sind durchaus giftiger als andere. Sie werden an dieser Stelle aufgelistet. Es können verschiedene Teile einer Pflanze giftig sein, angefangen bei den Blättern bis zu den Wurzeln oder dem Milchsaft. Deswegen ist auch bei Wasser aus dem Untertopf Vorsicht geboten.
Giftig bedeutet nicht immer gleich tödlich, zumal die Auswirkungen stark von Gewicht, Alter, Gesundheitszustand und individueller Empfindlichkeit des Hundes abhängen. Deswegen gilt allgemein: Wer glaubt, sein Hund habe eine eigentlich nicht zum Verzehr geeignete Pflanze gefressen, ruft am besten seinen Tierarzt oder den Giftnotruf an. Diese Fachleute wissen am besten, was zu tun ist und wie groß die Gefahr für den Hund überhaupt sein könnte.
Für Hunde giftige Pflanzen von A bis Z
A
- Adonisröschen (Adonis): Pflanzengattung aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Enthalten Herzglykoside. Führen zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und Herzrhythmusstörungen.
- Alpenveilchen (Cyclamen): Gattung der Unterfamilie der Myrsinengewächse (Myrsinoideae) und der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Wurzelknolle enthält Saponine. Führen zu Erbrechen, Durchfall und Schwindel. Bei Kulturpflanzen unklar, ob und in welcher Menge Saponine enthalten sind.
- Amaryllis: bezeichnet zweierlei: eine eigene Pflanzengattung und verschiedene Arten der Gattung Rittersterne (Hippeastrum), beides aus der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Systematisch verwandt mit Narzissen (Narcissus) wie der Osterglocke/Osterglöckchen (Narcissus pseudonarcissus), auch gelbe Narzisse, Falscher Narzissus, Trompeten-Narzisse oder – vor allem in Österreich – Märzenbecher genannt. Die Blumenzwiebeln der genannten Arten und Gattungen enthalten Lycorin. Führt zu Erbreche, Durchfall, Krämpfen, Lähmungen und Kreislaufversagen.
- Azalee: Bezeichnung für einige Arten und Sorten der Gattung Rhododendron. Enthalten das Nervengift Grayanotoxin. Führt zu Lähmungen der Skelettmuskulatur und beeinflusst die Herzaktivität. Bei hohen Dosen Tod durch Atemlähmung.
B
- Becher-Primel oder Gift-Primel (Primula obconica): gehört zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Die Haare enthalten Primin. Führt bei Hautkontakt zu Hautirritationen. Twilly-Serie („Touch-Me“) gilt als priminfrei.
- Birkenfeige, umgangssprachlich Benjamini (Ficus benjamina): gehört zur Gattung der Feigen (Ficus) und zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae), umfasst einige Sorten mit unterschiedlichen Blattfärbungen und Größen. Führt zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
- Blauer Eisenhut (Aconitum napellus): gehört zur Gattung Eisenhut (Aconitum) und damit zur Familie der Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae). Enthält Akonitin, kann über die Schleimhäute oder die Haut aufgenommen werden. Führt zu Durchfall, Erbrechen und Koliken, in schwereren Fällen zur Krampfanfällen, Lähmungen und Herzkammerflimmern.
- Blauregen (Wisteria): Pflanzengattung, auch Wisterie, Wistarie oder Glyzine genannt. Gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) und damit zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Enthält Cytisin. Führt zu Reizungen der Schleimhäute, (blutigem) Erbrechen und Lähmungen bis hin zur Atemlähmung.
- Bogenhanf (Sansevieria): Pflanzengattung, gehört zur Unterfamilie der Nolinoideae und somit zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Aufnehmen des Saftes führt zu Reizungen der Schleimhäute, Zahnfleischentzündungen und Zerstörung roter Blutkörperchen.
- Brunfelsia: Pflanzengattung, umfasst 46 Arten. gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Beeinflusst Nervensystem und Motorik. Führt zu Krämpfen, Erbrechen, Durchfall, Übelkeit (Speicheln), Muskelsteife und Atemnot.
- Buchsbaum: beschreibt eine Art (Buxus sempervirens) und eine Gattung (Buxus). Vor allem Blätter und Rinde des Buchsbaumes (Art wie Gattung) sind giftig für Hunde. Führt zu Reizungen des Verdauungstraktes, Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und Lähmungen.
C
- Christrose (Helleborus niger): auch Schwarzer Nieswurz, Weihnachtsrose oder Schneerose. Gehört zur Gattung Nieswurz (Helleborus). Besonders die Wurzeln sind giftig. Führt zu Erbrechen, Durchfall, Koliken, Störungen des zentralen Nervensystems und Lähmungen.
- Christusdorn (Euphorbia milii, synonym auch Euphorbia bojeri oder Euphorbia splendens): Die Milch dieser Pflanze reizt die Schleimhäute im Maul und den Augen. Kann Verdauungsstörungen verursachen.
- Chrysanthemen (Chrysanthemum): Pflanzengattung, gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Umfasst über 40 verschiedene Pflanzenarten. Ist eine der am weitesten verbreiteten Zierpflanzen. Führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, bei größeren Mengen Koordinationsprobleme.
- Clivie (Clivia miniata): auch Klivie, Riemenblatt oder Zimmer-Clivie, gehört zur Gattung der Klivien (Clivia) und zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Enthält Lycorin. Führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfen, Lähmungen und Kreislaufversagen.
D
- Deutscher Ginster (Genista germanica): gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Enthält Cytisin. Führt zu Reizungen der Schleimhäute, (blutigem) Erbrechen und Lähmungen bis hin zur Atemlähmung.
- Dieffenbachie (Dieffenbachia seguine): auch Giftaron oder Schweigrohr, gehört zur Gattung der Dieffenbachien (Dieffenbachia) und zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Führt zu Schwellungen und Blasenbildung an den Schleimhäuten, Erbrechen, (blutigem) Durchfall, Schluckbeschwerden, Krämpfen, Nierenschädigung und Koordinationsproblemen.
- Drachenbaum (Dracaena): Pflanzengattung, gehört zurFamilie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Führt zu Reizungen der Schleimhäute, Zahnfleischentzüngungen, Zerstörung roter Blutkörperchen, Erbrechen, Durchfall, Bewegungsstörungen und Blutungen.
E
- Echter Seidelbast (Daphne mezereum): auch Echt-Seidelbast, Gewöhnlicher Seidelbast oder Kellerhals. Gehört zur Gattung Seidelbast (Daphne) und damit zur Familie der Seidelbastgewächse (Thymelaeaceae). Seine Samen enthalten Mezerein, alle Teile Daphnetoxin. Mezerein führt zu Schwellungen, Erbrechen und Durchfall, Daphnetoxin zu Schäden an Niere, Kreislauf und Zentralnervensystem.
- Efeu (Hedera helix): auch Gewöhnlicher oder Gemeiner Efeu. Gehört zur Gattung Efeu (Hedera) und damit zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Führt zu Reizungen der Schleimhäute, Zittern und Fieber. Beim Verschlucken größerer Mengen können Leber- und Nierenversagen die Folge sein.
- Efeutute (Epipremnum): bezeichnet die Gattung Epipremnum und die Art Epipremnum aureum, synonym auch Epipremnum pinnatum. Enthält Calciumoxalat. Führt zu Schwellungen und Brennen von Lefzen, Maul und Rachen sowie Durchfall. Irritationen der Haut sind besonders bei häufigem Kontakt mit der Pflanze möglich.
- Eibe (Taxus baccata): auch Europäische oder Gemeine Eibe. Gehört zur Gattung der Eiben (Taxus). Führt zu Reizungen der Schleimhäute, Durchfall, Erbrechen Entzündung von Nieren und Blase. Bis diese Symptome einsetzen dauert es etwa 30 bis 90 Minuten. Wird eine größere Menge aufgenommen, kann dies zu einem starken Anstieg von Puls und Atemfrequenz führen, es kann zu einer Kreislaufschwäche und zur Atemlähmung mit Todesfolge kommen. Lähmungen von Herz und Atmung werden hauptsächlich durch das Gift Taxin verursacht.
- Einblatt (Spathiphyllum): auch Scheidenblatt, Blattfahne oder Friedenslilie. Pflanzengattung mit etwa 60 Arten in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Blätter und Stiel enthalten Kalziumoxalat-Kristalle sowie Oxalsäure. Führt zu Reizungen und Schädigungen der Schleimhäute, Schluckbeschwerden, Erbrechen, Durchfall und starkem Speicheln, selten Blutungen im Magen-Darm-Trakt und Nierenschäden.
- Engelstrompeten (Brugmansia): Pflanzengattung innerhalb der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Enthalten giftige Alkaloide (unter anderem Atropin). Führen zu Halluzinationen, Benommenheit, Hemmung des Neurotransmitters Acetylcholin (Delirium und Tod). Symtpome können Darmlähmung, Blasenlähmung, erweiterte Pupillen, gehemmte Speichelbildung, trockene, rote und warme Haut, Herzrasen, Unruhe, Erregung, Krämpfe und Bewusstseinstörungen bis hin zum Koma sein. Dieser Symptomkomplex ist typisch für eine Acetylcholinhemmung und wird auch anticholinerges Syndrom genannt.
F
- Farne: wachsen seit geschätzten 400 Millionen Jahren auf der Erde. Stehen in der botanischen Systematik sehr weit oben, direkt unter dem Reich Pflanzen (Plantae) und der Abteilung Gefäßpflanzen (Tracheophyta). Werden in vier Klasse, diverse Ordnungen und Familien unterteilt. Weltweit gibt es etwa 12.000 Arten, davon die meisten in tropischen Gebieten und rund 170 in Europa. Alle sind giftig, die meisten jedoch nur sehr schwach. In Deutschland ist nur beim Adlerfarn (Pteridium aquilinum) größere Vorsicht geboten. Er enthält das Enzym Thiaminase, das in Verdacht steht, das Knochenmark anzugreifen und die Bildung von Krebs zu fördern. Betrifft den Verzehr der Blätter und das Einatmen der Sporen. Der Echte Wurmfarn (Dryopteris filix-mas), auch Gemeiner Wurmfarn, Gewöhnlicher Wurmfarn oder Männerfarn genannt, erlangte als Heilmittel gegen Bandwürmer eine gewisse Berühmtheit unter den Hausmitteln. Zu hoch dosiert kann diese Art der Wurmkur allerdings tödlich enden.
- Fensterblätter (Monstera): Pflanzengattung in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Enthalten Glykoside, Alkaloide, Saponine und Oxalsäure. Führt zu Reizungen, Schwellungen und Blasenbildung an den Schleimhäuten, Mattheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und Muskelzittern. Bei schweren Fällen Tod durch akutes Leber- und Nierenversagen möglich.
- Ficus: Pflanzengattung, zu deutsch Feigen. Zählt etwa 1.000 Arten. Am weitesten verbreitet sind die Birkenfeige (Ficus benjamina) und der Gummibaum (Ficus elastica). Vermutlich sind alle Arten giftig. Führt zu Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.
- Flamingoblumen (Anthurium): auch Anthurien, Pflanzengattung in der Familie der Aronstabgewächse (Araceae), umfasst fast 1.000 Arten. Blätter enthalten Kalziumoxalat-Kristalle und Oxalsäure. Führt zu Reizungen und Schwellungen der Schleimhäute, Durchfall, Erbrechen und Darmblutungen.
G
- Gefleckter Schierling (Conium maculatum): gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) neben Wasserschierling (Cicuta virosa) und Hundspetersilie (Aethusa cynapium) die giftigste Art. Enthält das Alkaloid Coniin. Kann über Haut und Schleimhäute aufgenommen werden. Führt zu Muskelschwäche, Koordinationsproblemen, Sehstörungen, Muskelzittern, Krämpfen, Lähmungen und Tod. Etwa 50mg Coniin pro Kilogramm Körpergewicht können für einen Hund tödlich sein. Erste Symptome nach einer halben Stunde.
- Gelbe Schlauchpflanze (Sarracenia flava): hoher Gehalt an Coniin, siehe Gefleckter Schierling.
- Geißklee (Cytisus): Pflanzengattung. Enthält das Alkaloid Cytisin. Führt zu Reizungen der Schleimhäute, (blutigem) Erbrechen und Lähmungen bis hin zur Atemlähmung.
- Goldregen (Laburnum anagyroides): enthält das Alkaloid Cytisin. Führt zu Reizungen der Schleimhäute, (blutigem) Erbrechen und Lähmungen bis hin zur Atemlähmung.
- Grünlilie (Chlorophytum comosum): Spitzname Beamtengras oder Beamtenpalme. Die Samen enthalten Saponine. Führt zu Reizungen der Magenschleimhaut. Jedoch bilden Grünlilien als Zimmerpflanzen nur selten Samen aus. Hinter der Blüte bildet sich dann ein kleiner gelber Beutel, welcher die schwarzen Samen enthält. Blätter sind schlicht unbekömmlich bis giftig (in Raucherhaushalten), da die Grünlilie wie ein Luftfilter funktioniert und Giftstoffe in ihren Blättern aufnimmt.
- Gummibaum (Ficus elastica): gehört zur Gattung der Feigen (Ficus). Führt zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.
H
- Hanf (Cannabis): Pflanzengattung in der Familie der Hanfgewächse. Die Blütentrauben und die blütennahen kleinen Blätter der weiblichen Pflanze werden als Rauschmittel verwendet. Sie enthalten das Cannabinoids THC. Es beeinflusst das zentrale Nervensystem – was es für Hunde gefährlich macht. Bis zu 36 Stunden lang kann das THC halluzinogen auf den Hund wirken, zu Übererregbarkeit und Zittern führen. Gilt bei Verzehr und Einatmen des Rauchs.
- Herbstzeitlose (Colchicum autumnale): gehört zur Familie der Colchicaceae, der Zeitlosengewächse. Im Jahr 2010 Giftpflanze des Jahres. Enthält das Alkaloid Colchicin. Führt zu Schluckbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, (blutigem) Durchfall sowie bei höheren Dosen Nierenschädigungen, Atemlähmung und Kreislaufversagen.
- Holunder (Sambucus): Pflanzengattung mit gut zehn Arten aus der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae). Enthält Glykoside (bspw. Sambunigrin beim Schwarzen Holunder, Amygdalin im Zwergholunder). In abgekochten und entsamten Beeren sowie in überreifen Beeren sind diese nicht zu finden, in der Rinde, den Blättern, unreifen Beeren und den Samen hingegen schon. Führt zu Erbrechen, Durchfall und Atembeschwerden.
- Hortensie (Hydrangea): Pflanzengattung aus der Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae). Enthalten Saponine, das Glykosid Hydrangin sowie Hydrangenol. Führt zu einer Reizung des Verdauungstraktes und (blutigem) Durchfall, selten Zittern und Kreislaufproblemen. Keine Todesfälle bekannt.
J
- Japanischer Schnurbaum (Styphnolobium japonicum): auch Honigbaum, Schnurbaum, Perlschnurbaum, Japanischer Perlschnurbaum, Japanischer Pagodenbaum oder Sauerschotenbaum. Enthält das Alkaloid Cytisin. Führt zu Reizungen der Schleimhäute, (blutigem) Erbrechen und Lähmungen bis hin zur Atemlähmung.
- Johanniskraut (Hypericum perforatum): auch Echtes oder Gewöhnliches Johanniskraut, Tüpfel-Johanniskraut oder Tüpfel-Hartheu. Gehört zur Gattung der Johanniskräuter (Hypericum). Heilpflanze gegen Depressionen. Es hat aber auch einen unangenehmen Nebeneffekt: Es kann phototoxisch wirken. Das heißt, es führt zu Überreaktionen der Haut auf Sonnenlicht und dadurch zu Verbrennungen. Dieses Phänomen wird als Hypericismus bezeichnet und entsteht durch die Inhaltsstoffe Hypericin und Pseudohypericin.
K
- Kolbenfaden (Aglaonema): Pflanzengattung, gehört zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Führt zu Rötungen und Entzündungen der Haut, Schwellungen und Brennen der Schleimhäute, Zahnfleischblutungen, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Blutungen in Magen, Darm und Uterus sowie Leber- und Nierenschäden sind bei hohen Dosen möglich.
L
- Lebensbäume (Thuja): auch Thujen. Pflanzengattung der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae). Enthält entzündungsfördernde Stoffe. Führt zu Entzündungen des Verdauungstraktes, Krämpfen, Leber- und Nierenschäden.
- Lupinen (Lupinus): Pflanzengattung in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) in der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae, synonym Leguminosae). Enthalten Bitter- und Giftstoffe. Den höchsten Gehalt weist die gelbe Lupine (Lupinus luteus) auf, den geringsten Süßlupinen. Wirken lähmend auf Herz und Atmung.
M
- Madagaskarpalme (Pachypodium lamerei): gehört zu den Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Enthält Herzglykoside und Cardenolide. Kann die Herzleistung beeinträchtigen und das Herz schädigen. Der Saft der Madagaskarpalme reizt bei Kontakt die Haut.
- Maiglöckchen (Convallaria majalis): wird von Wildtieren meist instinktiv gemieden. Enthalten über 30 Glykoside. Führt zu lokalen Reizungen der Schleimhäute im Fang, Magen und/oder Darm, Durchfall und – bei größeren Mengen – zum Tod durch Herzstillstand.
- Meskalbohne (Calia secundiflora, synonym Sophora secundiflora): gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) und zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Enthält Cytisin. Führt zu Reizungen der Schleimhäute, (blutigem) Erbrechen und Lähmungen bis hin zur Atemlähmung.
- Mistel (Viscum album): auch Weißbeerige Mistel, Weiße Mistel oder Laubholzmistel. Gehört zur Familie der Sandelholzgewächse (Santalaceae). Enthält Mistellektine und Viscotoxine. Führt zu Durchfall, Erbrechen, Fieber und Krämpfen.
O
- Oleander (Nerium oleander): auch Rosenlorbeer. Gehört zur Gattung Oleander (Nerium) und damit zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Enthält das Herzglykosid Oleandrin. Es steigert die Schlagkraft des Herzens und senkt die Herzfrequenz. Führt zu Erbrechen, Durchfall, Speicheln, Pupillenerweiterung, Krämpfen, Unterkühlung und Atembeschwerden. Bei Aufnahme größerer Mengen kann es innerhalb weniger Minuten zum Tod kommen.
- Osterglocke/Osterglöckchen (Narcissus pseudonarcissus): auch Gelbe Narzisse, Falscher Narzissus, Trompeten-Narzisse oder – vor allem in Österreich – Märzenbecher. Enthält Lycorin. Führt zu Erbrechen, Durchfall, Krampfanfällen, Lähmungen und Kreislaufversagen.
P
- Passionsblumen (Passiflora): Pflanzengattung aus der Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae), umfasst etwa 530 Arten. Aufgrund der Artenvielfalt kann nicht von einer generellen toxischen Wirkung dieser Pflanzengattung die Rede sein. Die Arten P. edulis, P. quadrangularis und P. ligularis beispielsweise tragen als Früchte die Maracuja beziehungsweise die Grenadilla. Die Untergattung Untergattung Decaloba hingegen trägt ungenießbare bis giftige Früchte. Alle Arten enthalten Alkaloide, Saponine und Flavonoide. Sie sind daher mit Ausnahme der verzehrbaren Früchte giftig.
- Philodendren (Philodendron): einzige Pflanzengattung innerhalb des Tribus Philodendreae, gehören zur Unterfamilie Aroideae und damit zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Enthält Glykoside, Alkaloide, Saponine und Oxalsäure. Führt zu Reizungen, Schwellungen und Blasenbildung an den Schleimhäuten, Mattheit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und Muskelzittern. Bei schweren Fällen Tod durch akutes Leber- und Nierenversagen möglich.
- Porzellanblumen (Hoya): auch Wachsblumen. Pflanzengattung in der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae) und der Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Als besonders gefährlich sind die Prozellanblumen nicht einzustufen, da große Mengen verspeist werden müssten, damit es zu Symptomen (Erbrechen, Durchfall, Übelkeit) kommen kann. Gefahr besteht eigentlich nur bei Hoya-Arten, die reichlich wohlschmeckenden Nektar absondern, wie es beispielsweise beim Hoya carnosa der Fall ist.
- Pracht-Lilie (Lilium speciosum): gehört zur Pflanzengattung der Lilien (Lilium) in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Enthält das Alkaloid Colchicin. Führt zu Schluckbeschwerden, vermehrtem Speichelfluss, Erbrechen, Koliken, blutigem Durchfall, Kreislaufstörungen und Lähmungen. Je nach Grad der Vergiftung kann es ein bis drei Tage nach Aufnahme der Pracht-Lilie zum Tod durch Atemlähmung kommen.
- Purpurtute: bezeichnet die Pflanzengattung Syngonium und die Pflanzenart Syngonium podophyllum aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Die Gattung umfasst etwa 34 Arten. Nachweislich giftig ist die Art Syngonium podophyllum, wobei davon auszugehen ist, dass dies für alle Vertreter der Gattung gilt. Die Syngonium podophyllum enthält Kalziumoxalat-Kristalle und Oxalsäure. Führt zur Reizungen und Schädigungen der Schleimhäute, Blutungen im Verdauungstrakt und – bei schweren Vergiftungen – zu Nierenschäden.
R
- Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum, synonym Heracleum giganteum): auch Herkulesstaude, Herkuleskraut oder Heraklesstaude. Gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Der Saft enthält Furocumarine – phototoxische Substanzen. Werden diese vom Hund in entsprechender Menge aufgenommen, kann es zu Überreaktionen auf Sonnenlicht kommen, beispielsweise in Form von Rötungen, Schwellungen und Blasenbildung. Auch Haarverlust an den betroffenen Stellen ist möglich. Es kommt zu einer sogenannten Wiesengräserdermatitis.
- Rhododendren: Pflanzengattung der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae), umfasst etwa 1.000 Arten – alle giftig. Enthalten das Nervengift Grayanotoxin. Führt zu Lähmungen der Skelettmuskulatur und beeinflusst die Herzaktivität. In schweren Fällen kann es zum Tod durch Atemlähmung kommen.
- Rittersporne (Delphinium): Pflanzengattung aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), umfasst etwa 350 Arten. 2015 Giftpflanze des Jahres. Enthält einige Alkaloide, hauptsächlich Delphinin, Methyllycaconitin, Delphisin, Delphinoidin, Delcosin, Delsonin, Lycoctonin und Elatine. Führt zu starken lokalen Entzündungen (Haut und Schleimhäute), Bauchschmerzen/Krämpfen, starkem Durchfall, Nierenreizung, Empfindungsstörungen im gesamten Körper und Herzstillstand. Methyllycaconitin im Speziellen wirkt neuromuskulär und kann daher zu Muskellähmungen führen. Delphinin ist ein Neurotoxin, welches auf das Rückenmark einwirken, die Gefäße beeinflussen und eine schlaffe Lähmung des Herzmuskels zur Folge haben kann.
- Roter Fingerhut (Digitalis purpurea): auch Fingerhut, Fingerkraut, Fuchskraut, Schwulstkraut, Unserer-lieben-Frauen-Handschuh, Waldglöckchen oder Waldschelle. Gehört zur Gattung der Fingerhüte (Digitalis) aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Enthält Digitalis. Das Gift greift zunächst den Verdauungstrakt, dann das Herz an.
S
- Sadebaum (Juniperus sabina): auch Stink-Wacholder, Gift-Wacholder, Sefistrauch oder Sebenstrauch, gehört zur Gattung Wacholder (Juniperus). Enthält Sadebaumöl mit einem hohen Gehalt an Ester und Acetyl, außerdem Sabine, Sabinylacetat, α-Pinen, Cadinen und Diacetyl. Aufnahme über die Schleimhäute, die Verdauung oder die Haut. In schweren Fällen führt die Vergiftung zuerst zu Muskelkrämpfen, dann zum Tod. Kann Fehlgeburten verursachen.
- Stechäpfel (Datura): gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Alle rund 20 weltweit existierenden Arten sind hochgiftig. Enthält Alkaloide, insbesondere Hyoscyamin (Atropin) und Scopolamin. Atropin führt zu Herzproblemen und -schädigungen, hemmt die Darmtätigkeit (Peristaltik), blockiert die Rezeptoren der Nervenzellen, weitet die Bronchien, ruft starke Lichtempfindlichkeit (Photophobie) hervor und mindert die Sehfähigkeit. Scopolamin wirkt in kleineren Dosen beruhigend und unterdrückt den Brechreiz, in höheren Dosen führt es zur vollständigen Apathie.
- Stechpalme (Ilex): Pflanzengattung, gehört zur Familie der Stechpalmengewächse (Aquifoliaceae). Führt zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schläfrigkeit.
- Strahlenaralien (Schefflera): Pflanzengattung mit geschätzt 500 bis über 1.100 Arten, gehört zur Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Hat eine Luftfilter-Funktion, speichert Giftstoffe aus der Umgebung (wie Nikotin) in den Blättern. Der Milchsaft (insbesondere der Schefflera arboricola) führt zu Reizungen an Haut und Schleimhäuten, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen.
W
- Wandelröschen (Lantana camara): gehört zur Pflanzengattung Wandelröschen (Lantana) und damit zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae). Alle Artvertreter sind in unterschiedlicher Schwere giftig, Lantana camara ist am giftigsten. Enthält Lantaden A und B, Icterogenin sowie Triterpene. Führt zu Pupillenerweiterung, Erbrechen, Durchfall, Hautverfärbungen, unkontrollierte Muskelreaktionen und Leberschäden. Außerdem phototoxisch: führt zu starker Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht, die sich in schmerzhaften Hautirritationen äußert.
- Wunderbaum (Ricinus communis): gehört zu den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiaceae). Die Milch führt zu Reizungen der Schleimhäute. Samenschalen enthalten Ricin. Führt zum Absterben von Zellen.
Z
- Zantedeschien (Zantedeschia): Pflanzengattung, umfasst acht Arten, gehört zur Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Bekannte Artvertreter: Gewöhnliche Calla (Zantedeschia aethiopica, auch Zimmerkalla), Gefleckte Calla (Zantedeschia albomaculata), Goldene Calla (Zantedeschia elliottiana, auch Elliott-Calla) und Rosafarbene Calla (Zantedeschia rehmannii, auch Rehmann-Calla). Nachweislich giftig – und das auch nur leicht – ist nur die Gewöhnliche Calla. Führt bei Hautkontakt zu starken Reizungen (auch Schleimhäute). Besonderheit: Zantedeschien sondern überschüssige Flüssigkeit in Form kleiner Tropfen über die Blattspitzen ab. Diese sind können die Haut ebenso reizen wie die Blätter selbst.