Schwim­men kann eine wun­der­bare Abküh­lung bei warmen Tem­pe­ra­tu­ren sein. Und es hat einen Trainingseffekt für die Muskulatur, ohne dabei die Gelenke zu belasten. Nichtsdestotrotz schwimmt nicht jeder Hund gerne, was man als Hun­de­hal­ter auch respek­tie­ren sollte. Hat der Hund aller­dings Inter­esse am kühlen Nass, kann der Spaß losgehen.

Wie gewöhne ich meinen Hund an das Schwimmen?

Beim ersten Kontakt mit Wasser in so großen Ansamm­lun­gen wie einem Fluss oder See sind viele Hunde zunächst vor­sich­tig – und das ist auch gut so. Nicht jeder Hund kann perfekt schwim­men und schwie­rige Ein- und Aus­stiege sowie starke Strö­mun­gen können gefähr­lich für ihn sein. Beim ersten Bade­aus­flug ist also erst einmal Geduld ange­sagt. Der Hund muss die Mög­lich­keit haben, selbst zu ent­schei­den, ob und wie weit er sich in das Wasser hineintraut. Meist kann der Hund aus dem Wasser heraus besser ein­schät­zen, wie weit er gefahr­los planschen oder schwimmen kann, als der Halter vom Ufer aus.


Natür­lich gibt es auch die Sorte Hund, die sofort blind ins Wasser hüpft. Auch das sollte ver­mie­den werden, denn sollte der Hund sich dabei ver­letz­ten, in eine Strö­mung geraten oder nicht mehr aus dem Wasser kommen, hat er bereits beim ersten Kontakt eine schlechte Erfah­rung gemacht, die sich meist besser ein­prägt als viele posi­tive.

Die rich­tige Stelle zum Schwim­men zu finden ist wohl das schwie­rigste. Das Wasser sollte sauber, klar und flie­ßend sein, aber keine zu starke Strö­mung haben. Der Hund sollte so ebenerdig wie möglich hin­ein­lau­fen und wieder aus dem Wasser heraussteigen können. Außer­dem sollte der Unter­grund eben und weder schlam­mig (Gefahr des Ste­cken­blei­bens), noch son­der­lich rut­schig sein. Vorsicht vor spitzen Steinen und Müll – hier besteht Ver­let­zungs­ge­fahr. Auch Wasser- und Ufer­pflan­zen können ein Problem sein, denn in ihnen kann der Hund sich ver­fan­gen. Von Stau­an­la­gen wie einem Wehr sollten Sie Abstand halten. Hier herrscht starke Strömung, die unter Umständen an der Wasseroberfläche gar nicht zu sehen ist.

Manche Hunde haben ras­se­be­dingt auch bei wenig Strö­mung Pro­bleme mit dem Schwim­men. Dackel zum Bei­spiel sind durch ihre kurzen Beine im Ver­hält­nis zu ihrem langen Rücken im Nach­teil. Schwimmt der Hund gerne, ist aber etwas unsi­cher oder kommt schlecht vor­wärts, sodass Grund zur Besorg­nis besteht, kann eine Schwimm­weste hilf­reich sein. Sie hält den Hund auf jeden Fall über Wasser.

Aus Rück­sicht auf andere sollte der Hund nur an Stellen schwim­men gehen, wo es auch erlaubt ist.

Muss ich mir wegen Krankheitserregern im Wasser Sorgen um meinen Hund machen?

Kurz nach dem Schwim­men verströmen manche Hunde einen etwas unangenehmen Geruch. Dies ist einer­seits bei nassem Fell völlig normal und kann – beson­ders bei Hunden mit dickem Pelz – auch von der lang­sa­mer als das Deck­haar trock­nen­den Unter­wolle her­rüh­ren. Andererseits kann es auch ein Anzeichen für einen Pilz- oder Bakterienbefall sein. Gerade Hefepilze, welche in gewis­ser Menge immer auf der Haut des Hundes vor­han­den sind, lieben es feucht und warm. Auf einem vom Schwim­men noch feuchten Hund fühlen sie sich beson­ders wohl. Wenn der Hund bereits Pro­bleme dieser Art hatte, ist es also ratsam, ihn beson­ders gut abzutrock­nen, sobald er mit dem Schwimmen fertig ist.

Aber auch im Wasser können Bak­te­rien ent­hal­ten sein, welche für Haut­ir­ri­ta­tio­nen sorgen können. Daher ist es auch wichtig, den Hund nicht in ste­hen­des Gewäs­ser, Tümpel oder die beson­ders ruhigen Rand­buch­ten von Flüssen zu lassen.

Die Zer­ka­ri­en­der­ma­ti­tis oder auch Bade­der­ma­ti­tis ist eines der größten Pro­bleme. Ver­ur­sacht wird diese Haut­er­kran­kung durch soge­nannte Zer­ka­rien. Diese Saug­wür­mer werden von Schne­cken frei­ge­setzt und können Hund und Mensch befal­len. Im Kreis­lauf ihrer Ver­meh­rung gelan­gen die Zer­ka­rien als Eier über den Kot infi­zier­ter Tiere wie Enten ins Wasser, wo sie sich zu Larven (Mira­zi­dien) ent­wi­ckeln und ihre Zwi­schen­wirte – die Schnecken – befal­len. Dort ver­meh­ren sie sich zu tau­sen­den pro Tag, über­win­tern und treten dann im Früh­jahr und Sommer, wenn es wieder wärmer wird, aus ihrem Zwi­schen­wirt, um ihren Endwirt – meist Was­ser­vö­gel – zu befal­len. Die Egel setzen sich in Nähe des Darmes fest, wo die Weib­chen ihre Eier legen, damit sie mit dem Kot wieder aus­ge­schie­den werden können.

Hund und Mensch sind keine spe­zi­fi­schen End­wirte der Saugwürmer, können aber als Fehl­wirte befal­len werden. Die Egel dringen in die Haut ein, wo sie zum Glück nicht lange über­le­ben können. Meist sind mehrere Infek­tio­nen nötig, um eine merk­li­che Reak­tion hervorzurufen. Diese äußert sich beim Men­schen in Form von Haut­rö­tun­gen, Quad­deln, Juck­reiz und gele­gent­lich auch Fieber. Beim Hund ist die Sym­pto­ma­tik bisher nicht hin­rei­chend unter­sucht, manche gehen jedoch davon aus, dass scheinbar ursachenlose Haut­ir­ri­ta­tio­nen nach dem Schwimmen auf einen Kontakt mit den Saugwürmern zurückzuführen ist.

Schwim­men ist trotzdem eine spaßige Sache. Es lastet den Hund nicht nur aus, sondern fördert auch die Bindung zwischen Mensch und Hund, wenn sie gemeinsam im Wasser spielen oder nebeneinander schwimmen. Und es hilft, um den som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren zu trotzen.