Bierhefe ist ein Abfallprodukt der Bierherstellung. Klingt erstmal wenig nützlich, dabei wirkt sie wahre Wunder in Bezug auf Haut und Fell. Denn Bierhefe ist reich an Biotin und Zink, beides wichtige Nährstoffe für die Regulation der Talgproduktion und damit für eine gesunde Haut und ein gesundes Fell. Denn beides wird weitestgehend von einem ausgewogenen Gleichgewicht bei der Talgmenge bestimmt.
Noch wichtiger: Bierhefe fördert oder hemmt nicht generell, sondern reguliert. Sie kann also nicht nur bei trockener und schuppiger Haut Abhilfe schaffen, sondern auch bei fettigem Fell beispielsweise. Hinzu kommt ein nennenswerter Gehalt an Vitaminen der B-Gruppe. Auch eine probiotische Wirkung auf den Verdauungstrakt wird vermutet. Einen Nachteil hat Bierhefe allerdings: Bei manchen Hunden löst sie Blähungen aus. Das hängt allerdings auch stark davon ab, in welcher Form (Kapseln, Pulver, Granulat) sie gefüttert wird.
Die meisten Fertigfutter enthalten heutzutage bereits Bierhefe oder ein anderes Produkt mit hohem Gehalt an Biotin und Zink für die Hautpflege. Wer also Trocken- oder Nassfutter füttert, muss sich um die Versorgung mit Biotin und Zink meist keine Sorgen machen. Barfer decken den Bedarf an diesen Nährstoffen meist über die Fütterung von Leber und rohem Eigelb. Gerade zum Fellwechsel bietet sich eine Bierhefe-Kur von zwei bis vier Wochen aber dennoch an.
Dosierung der Bierhefe für eine Kur
Erhältlich ist Bierhefe sowohl in flüssiger Form als auch als Flocken, Pulver oder Tabletten. Aufgrund besserer Verträglichkeit sind die ersten beiden Formen zu bevorzugen. Ein Teelöffel bis zu einem Esslöffel – je nach Größe des Hundes – reichen für eine Kur aus. Bei Pulver und Tabletten ist die Dosierung der Packungsbeilage beziehungsweise dem Packungsaufdruck zu entnehmen.
Achtung: Hunde mit Epilepsie dürfen keine Bierhefe bekommen!
Bin überrascht, dass man Bierhefe darf nicht an Hunde mit Epilepsie verfüttert darf! Können Sie mir bitte erklären warum und was ich stattdessen als Ergänzungsmittel BARF einsetzen kann? Vielen Dank!
Hallo Frau Dietrich,
es gibt leider einige Lebensmittel, die zumindest im Verdacht stehen, epileptische Anfälle beziehungsweise Krampfanfälle zu begünstigen/auszulösen. Dazu zählen auch Salbei, Ysop, Fenchel und Rosmarin oder auch Nachtkerzenöl. Gluten (Getreide) ist ebenfalls ein prominentes Beispiel. Man spricht bei diesen Lebensmitteln daher von Epilepsie-Auslösern.
Was einen Ersatz angeht: Ging es um die ausgleichende Wirkung des enthaltenen Biotins auf die Talgproduktion der Haut, kann auf Eigelb zurückgegriffen werden. Wobei auch hochwertige Öle/Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6) positiv auf Haut und Fell wirken. Dazu zählen Olivenöl oder auch Mischöle (meist beschriftet mit »Für eine gesunde, herzorientierte Ernährung« o.ä.).
Generell gibt es jedoch vieles, was einen Anfall auslösen kann, liest man die Berichte Betroffener durch (ob Hund oder Mensch). Auf der anderen Seite gibt es wohl auch hilfreiche Lebensmittel/Nährstoffe, beispielsweise Honig und Taurin. Da das aber ein sehr komplexes und individuelles Thema ist, würde ich hier dringend zur Absprache mit einem Tierarzt und einem Ernährungsberater raten, die gemeinsam mit Ihnen einen passenden Plan und eine Liste mit verbotenen und nützlichen Lebensmitteln/Nährstoffen erstellen.
Alles Gute für Ihren Hund!